Die Wahrheit im Auge des Betrachters

Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters

Dieser Satz zeugt von einer differenzierten und tiefgründigen Weltanschauung, die sich erst bei genauerer Betrachtung zu erkennen gibt.

Es gibt keine absolute Wahrheit

Da die Wahrheit im Auge des Betrachters liegt ist sie sowohl subjektiv als auch persönlich. Jeder einzelne muss seine eigene Wahrheit in sich finden und erkennen, denn sie bildet sich erst durch die Wahrnehmung. In diesem Moment verbindet sie sich beim Betrachter mit den ganz eigenen Gefühlen, die zum einen individuell, zum anderen aber auch gar nicht vergleichbar zu den Gefühlen der Wahrnehmung irgend eines Anderen sind. Daraus ergibt sich die Konsequenz das eine absolute Wahrheit, die sich dementsprechend in der abstrakten Realität außerhalb eines Betrachters, und damit außerhalb einer Wahrnehmung befinden würde, gar nicht existieren kann.

Die Wahrheit liegt im Licht

Das Licht wurde von Gott bereits am ersten Tag der Schöpfung erschaffen und dient allem im Universum. Es trägt und überträgt eine Unmenge von Informationen die es bei der Emission und Reflektion aufnimmt, und spätestens bei der Absorption auch wieder abgibt. Der Mensch nimmt die meistens Informationen über das Auge auf – ca. 90% der Sinneseindrücke die im Gehirn verarbeitet werden kommen von den Augen.

Die Betonung liegt bei der Wahrnehmung I

Im Einklang mit der oben zitierten Aussage stellt sich auch die Frage inwieweit es die abstrakte Realität als solches überhaupt geben kann. Die Betonung liegt hier eindeutig bei der Wahrnehmung, womit es eine absolute Wahrheit schon mal nicht gibt – wie oben bereits angesprochen. Oder sie ist vielleicht auch für uns einfach nicht wahrnehmbar, da wir selbst Teil dieser ‚Realität‘ sind die wir wahrnehmen. Das Ergebnis bleibt aber das gleiche. Man könnte also sagen: ein abstrakter Gegenstand der ‚gesehen‘ wird existiert nur weil er von (mindestens einem) Bewusstsein wahrgenommen wird. Ok, nimmt man noch ergänzende Sinne wie tasten, schmecken, hören und fühlen hinzu ergeben diese eine konsistente Wahrnehmung dieses Gegenstands. Aber ist nicht genau das die Aufgabe des Gehirns, aus den Sinneseindrücken ein (konsistentes) Modell der Realität aufzubauen und damit das Wahrgenommene auf etwas Neues abzubilden? Sind wir überhaupt in der Lage die Realität bis ins letzte Detail als das zu erfassen, was sie ist? Würde ein Gegenstand auch dann noch existieren, wenn er von nichts und niemandem mehr ‚gesehen‘, also wahrgenommen wird?

Die Betonung liegt bei der Wahrnehmung II

Die Wahrheit liegt im wahrnehmenden Sinnesorgan: dem Auge. Und nicht im Gehirn! Solange man nur von einer Wahrnehmung spricht ist diese auch noch authentisch und unverfälscht. Erst wenn sie in einer verarbeitenden Zentral wie z.B. der Ratio, dem Verstand, dem Gehirn ankommt wird sie gefiltert, gewertet, assoziiert und zu einem Modell zusammengebaut. Das heißt mit jedem einzelnen Verarbeitungsschritt entfernt man sich wieder von der Wahrnehmung, und damit von der wahrgenommenen ‚Wahrheit‘.

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