Die Ebenen der Geometrie

Die Geometrie ist eine Disziplin des Geistes, und als deren Instrument genauso Teil der Schöpfung wie alles andere, das wir als Menschen in der Lage sind wahrzunehmen und zu erfassen. Dementsprechend unterliegt sie auch den grundlegenden Prinzipien der Schöpfung, so wie den Ebenen der Trinität und ihrer inhärenten Reihenfolge, mit der sie sich in diesem Kosmos manifestiert.

Es beginnt mit der Ebene des Geistes, bei der es um die (geometrische) Konstruktion als solches geht. Man startet im Nichts, oder auf einem leeren Blatt Papier, und hat nichts als vielleicht einen Referenzpunkt, den man willkürlich wählt, um überhaupt irgendwie starten zu können. Erst über die Konstruktion von Linien, Kreisen, Kreuzungspunkten und Verbindungen wird es möglich, ein – wie auch immer geartetes – Gebilde aufzubauen. Es ist der Weg, über den sich eine Form manifestieren kann. So wie eine Idee startet es als erstes im Geist, bevor es – mit der Zeit – eine konkrete Form annehmen kann.

Hier verbirgt sich zugleich auch das Prinzip der Dualität, die über die Konstruktion, also über die geistige Ebene, bereits den Plan betritt. Eine Konstruktion baut sich auf einzelnen Schritten auf, die ihrem Wesen nach von männlicher, oder von weiblicher Natur sein können. Die männliche (Teil-)Konstruktion geht von einer Geraden aus, und baut sich von innen nach außen auf. Eine weibliche (Teil-)Konstruktion geht von einem Kreis aus, und baut sich von außen nach innen auf.

Als nächstes folgt die Ebene der Seele, bei der es um Proportionen und Schwingungen geht. Mit der Konstruktion eines Gebildes entstehen geometrische Elemente, die man zu sich selbst in Beziehung setzen kann – man erhält dadurch die dem Gebilde eigenen, natürlichen Proportionen. Diese werden mit einem Grundmaß des Gebildes ins Verhältnis gesetzt, und bestimmen über die jeweiligen Verhältnisse die gesamten Maße des Gebildes. Sozusagen die Charakteristik und die Schwingungsfähigkeit des Gebildes. Je simpler die Konstruktion, und je kleiner die Zahl der Maße, desto ausgeprägter ist die Schwingungsfähigkeit – auch Symmetrie genannt.

Schließlich folgt, als dritter und letzter Schritt, die Ebene des Körpers, bei der es um die abschließende Manifestation einer Form geht. Die Konstruktion ist abgeschlossen, die Proportionen sind bestimmt und vollständig, und mit der Verbindung aller Elemente wird die Form sichtbar. Die Geburt eines Gedankens, einer Idee, einer geometrischen Figur ist vollbracht.