Trinität

Was bedeutet es die Dualität zu verlassen und in die Trinität überzugehen?

Die Dualität ist eine Ebene des Erlebens, in der man sich selbst über die Polarisation erfahren kann. Man lebt als Mann oder Frau, teilt die Dinge in Gut und Böse ein, trifft Entscheidungen durch Zustimmung (Ja) oder Ablehnung (Nein) und bewertet was falsch und was richtig ist. Wächst man über die Dualität hinaus, beginnt man die polaren Gegensätze zu einer Einheit zu integrieren und öffnet sich damit einer neuen, dritten Instanz.

Mann und Frau erscheinen auf den ersten Blick als zwei ganz unterschiedliche Wesenheiten, sowohl körperlich als auch charakterlich. Aber es gibt ja auch ein hermetisches Prinzip des Geschlechts, das genau davon spricht. Trotzdem gibt es aber auch viele Gemeinsamkeiten, wiederum körperlich und auch auf der Ebene der Bedürfnisse. Geht man in sich, entdeckt man als Mann auch mal weibliche Aspekte und als Frau auch mal männliche Aspekte – in ganz unterschiedlichen Anteilen. Man entdeckt auch die Fähigkeit sich zu einem gewissen Grad in das andere Geschlecht einfühlen und mitfühlen zu können, denn als Mensch trägt man immer beides in sich. Das lässt sich auf ganz verschiedenen Ebenen untersuchen und feststellen, wie z.B. bei Hormonen. Östrogen ist ganz klar ein weibliches Hormon, das aber in kleineren Mengen auch im männlichen Körper produziert wird. Genau so verhält es sich beim Testosteron, das ganz klar als männliches Hormon gilt, aber in kleineren Mengen auch im weiblichen Körper produziert wird. Solche Beispiele lassen sich auf ganz vielen Ebenen bis hin zu Verhaltensmerkmalen und Sinnesausrichtungen fortsetzen. Hat man diesen Sachverhalt in sich auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene einmal erkannt, anerkannt und angenommen löst sich die Polarisation zwischen männlich und weiblich auf. Man erkennt sich selbst als androgyne Wesenheit die beides in sich vereint, aber trotzdem mit dem Schwerpunkt auf einem Geschlecht erlebt. Männlich und weiblich sind nach wie vor getrennte Prinzipien, aber sie stehen eben nicht mehr im Widerspruch und schließen sich auch nicht mehr aus.

Betrachtet man sich die Medienwelt, mythologische Geschichten, oder einfach Gespräche aus dem Alltag wird man immer wieder über die Klassifizierung von Gut und Böse, sowie den Kampf zwischen Gut und Böse stolpern. Jeder weiss ganz genau zu sagen was ihm gut tut und was ihm schadet – aus seiner Sicht. Es ist quasi schon ein archaisches Muster. Wenn man sich aber intensiv mit der Schöpfung auseinandersetzt, und auch tiefer in die Verstrickungen von mythologischen Schöpfungsgeschichten eintaucht wird man mit der Zeit feststellen das es das Böse gar nicht gibt. Es löst sich in der Tatsache auf, das es Licht und Schatten gibt, alles mit seinen ganz eigenen Auswirkungen. Denn letztlich wurde alles aus Liebe und in Liebe erschaffen. Gut und Böse löst sich darin auf und man erkennt das alles einfach nur seine ganz eigene Bedeutung hat und auch immer einen konstruktiven Sinn verfolgt. Der Knackpunkt ist dabei nur die Perspektive aus der man etwas betrachtet – ist sie egoistisch-subjektiv, oder freigeistig-schöpferisch?

Die Art wie man Entscheidungen trifft löst sich von der Negation. Zustimmung oder Ablehnung sind polarisiert und fordern ein absolutes Ergebnis. Was einmal abgelehnt ist, wird gewissermaßen zur Existenzlosigkeit verdammt. Betrachtet man diesen Sachverhalt aus einer schöpferischen Sicht stellt sich die simple Frage: wie kann es ein Wort oder eine Begrifflichkeit für etwas geben das nicht existiert? Wie ist es überhaupt möglich sich als Bewusstsein innerhalb der Schöpfung etwas auszudenken das es wiederum innerhalb dieser Schöpfung nicht geben kann? Das Universum kennt keine Negation! Es gibt nur das pure Sein. Natürlich gibt es auch die Entscheidung, sie ist die Basis des freien Willens. Aber es stellt sich dabei nicht mehr so sehr die Frage nach ja oder nein, sondern mehr nach rechts oder links.

Wie leicht hat man sich selbst als Fachmann erkannt und teilt Informationen oder Aussagen in wahr oder falsch ein. Genau genommen begrenzt man sich damit selbst in der Erkenntnisfähigkeit und schafft die Basis für Konflikte. Die Falle in die man dabei gerne tritt ist das Absolute an dem Konstrukt von Wahrheit. Definiert man etwas als wahr gilt es für alle, überall und jederzeit. Wer kann denn so einen großen Raum tatsächlich überblicken? Zusätzlich ist alles was mit der Wahrheit im Konflikt steht quasi wieder zur Existenzlosigkeit verurteilt. Löst man sich von diesem Konstrukt der Wahrheit verwandeln sich Konflikte in Widersprüche die einem aufzeigen, das sich darin eine Erkenntnislücke verbirgt. Setzt man sich mit einem Widerspruch ernsthaft auseinander kann sich dieser durch die Erweiterung des eigenen Horizonts auflösen und man gewinnt durch Wachstum.

Die Wahrheit im Auge des Betrachters

Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters

Dieser Satz zeugt von einer differenzierten und tiefgründigen Weltanschauung, die sich erst bei genauerer Betrachtung zu erkennen gibt.

Es gibt keine absolute Wahrheit

Da die Wahrheit im Auge des Betrachters liegt ist sie sowohl subjektiv als auch persönlich. Jeder einzelne muss seine eigene Wahrheit in sich finden und erkennen, denn sie bildet sich erst durch die Wahrnehmung. In diesem Moment verbindet sie sich beim Betrachter mit den ganz eigenen Gefühlen, die zum einen individuell, zum anderen aber auch gar nicht vergleichbar zu den Gefühlen der Wahrnehmung irgend eines Anderen sind. Daraus ergibt sich die Konsequenz das eine absolute Wahrheit, die sich dementsprechend in der abstrakten Realität außerhalb eines Betrachters, und damit außerhalb einer Wahrnehmung befinden würde, gar nicht existieren kann.

Die Wahrheit liegt im Licht

Das Licht wurde von Gott bereits am ersten Tag der Schöpfung erschaffen und dient allem im Universum. Es trägt und überträgt eine Unmenge von Informationen die es bei der Emission und Reflektion aufnimmt, und spätestens bei der Absorption auch wieder abgibt. Der Mensch nimmt die meistens Informationen über das Auge auf – ca. 90% der Sinneseindrücke die im Gehirn verarbeitet werden kommen von den Augen.

Die Betonung liegt bei der Wahrnehmung I

Im Einklang mit der oben zitierten Aussage stellt sich auch die Frage inwieweit es die abstrakte Realität als solches überhaupt geben kann. Die Betonung liegt hier eindeutig bei der Wahrnehmung, womit es eine absolute Wahrheit schon mal nicht gibt – wie oben bereits angesprochen. Oder sie ist vielleicht auch für uns einfach nicht wahrnehmbar, da wir selbst Teil dieser ‚Realität‘ sind die wir wahrnehmen. Das Ergebnis bleibt aber das gleiche. Man könnte also sagen: ein abstrakter Gegenstand der ‚gesehen‘ wird existiert nur weil er von (mindestens einem) Bewusstsein wahrgenommen wird. Ok, nimmt man noch ergänzende Sinne wie tasten, schmecken, hören und fühlen hinzu ergeben diese eine konsistente Wahrnehmung dieses Gegenstands. Aber ist nicht genau das die Aufgabe des Gehirns, aus den Sinneseindrücken ein (konsistentes) Modell der Realität aufzubauen und damit das Wahrgenommene auf etwas Neues abzubilden? Sind wir überhaupt in der Lage die Realität bis ins letzte Detail als das zu erfassen, was sie ist? Würde ein Gegenstand auch dann noch existieren, wenn er von nichts und niemandem mehr ‚gesehen‘, also wahrgenommen wird?

Die Betonung liegt bei der Wahrnehmung II

Die Wahrheit liegt im wahrnehmenden Sinnesorgan: dem Auge. Und nicht im Gehirn! Solange man nur von einer Wahrnehmung spricht ist diese auch noch authentisch und unverfälscht. Erst wenn sie in einer verarbeitenden Zentral wie z.B. der Ratio, dem Verstand, dem Gehirn ankommt wird sie gefiltert, gewertet, assoziiert und zu einem Modell zusammengebaut. Das heißt mit jedem einzelnen Verarbeitungsschritt entfernt man sich wieder von der Wahrnehmung, und damit von der wahrgenommenen ‚Wahrheit‘.

Das Atom

Anomalie der Sprache, oder Irrtum des Geistes?

Der Begriff „Atom“ stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet so viel wie „unteilbar“. Die Idee der kleinsten, unteilbaren Grundeinheit der Materie wurde von griechischen Philosophen der Antike geprägt – soweit es durch erhaltene Originaldokumente belegt und belegbar ist.

Aber wer kam denn immer wieder auf die Idee die verschiedenen Entwürfe und Vorstellungen der materiellen Grundeinheit aus der naturwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahrhunderte als „Atom-Modell“ zu bezeichnen?

Lange vor dem Bau des ersten Teilchenbeschleunigers war doch gleichzeitig mit einem sogenannten „Atom-Modell“ auch schon eine weitere Strukturierung des solchen in noch kleinere Bestandteile wie z.B. einer (Elektronen-)Hülle und einem Kern gegeben. Um Mal bei dem jüngsten Modell zu bleiben: jeder beliebige Ionisierungsvorgang widerspricht doch schon der Begrifflichkeit des „Atoms“. Sind Elektronen als Teil der Hülle, und damit als Teil des Atoms, durch ein kleines bisschen Energie abtrennbar, dann ist letzteres ja doch nicht unteilbar. Spätestens bei der Betrachtung der radioaktiven Strahlung muss dieses Wort doch aufgeben. Von Leptonen und Quarks ganz zu schweigen…

Statt dessen tappt man in die Vorurteilsfalle: „Tja, die alten Griechen, da ha’mm ’se sich ja mal schwer je-irrt mit der Unteilbarkeit…“. Wirklich?

Ich empfinde die Verwendung des Wortes „Atom“ in den heutigen europäischen Sprachen als äußerst fragwürdig, insbesondere wegen des fehlenden Belegs wie, wann, oder durch wen dieses Wort in seiner heutigen Verwendung Eingang in die jeweilige Sprache gefunden hat. Sie verfälscht die Begrifflichkeit im Sinne der antiken Philosophie. Das Gedankenmodell des „Atoms“ im ursprünglichen Sinne wird dadurch auf subtile Art und Weise verworfen und in Frage gestellt, nicht aber die relativ junge Namensvergabe. In diesem Zusammenhang möchte ich mal die folgende Frage stellen: „Wer kann denn heutzutage ernsthaft von sich behaupten den Gedankengang eines Herrn Leukipp oder Demokrit in voller Tiefe verstanden zu haben?“