Johann Daniel Titius lebte von 1729 bis 1796 und war ein deutscher Gelehrter der sich unter anderem mit Astronomie befasste. Dabei machte er irgendwann eine empirische Entdeckung über die Abstände der Planeten in unserem Sonnensystem, die einer gewissen Regelmäßigkeit zu entsprechen scheinen.
Diese Regelmäßigkeit drückte er mit der folgenden Formel aus:
R[n] = 4 + 3*2^n
wobei man für n natürliche Zahlen einsetzt.
Nimmt man für n die Zahlen von 0 bis 8 ergibt sich daraus die folgende Reihe:
7, 10, 16, 28, 52, 100, 196, 388, 772
Das Verhältnis der Zahlen aus dieser Zahlenreihe entspricht auffällig genau den Abstandsverhältnissen der durchschnittlichen Umlaufbahnen von 8 Planeten unseres Sonnensystems. Dieser Sachverhalt wird in der nachfolgenden Tabelle deutlicher:
Planet | Reihe | Abstand [AE] | Fehler [%] |
Merkur | 3,9*(0,1) | ||
Venus | R[n=0] = 7 | 7,2*(0,1) | -2,78 |
Erde | R[n=1] = 10 | 10,0*(0,1) | 0,0 |
Mars | R[n=2] = 16 | 15,2*(0,1) | 5,26 |
R[n=3] = 28 | 27,7*(0,1) | 1,08 | |
Jupiter | R[n=4] = 52 | 52,0*(0,1) | 0,0 |
Saturn | R[n=5] = 100 | 95,4*(0,1) | 4,82 |
Uranus | R[n=6] = 196 | 191,9*(0,1) | 2,14 |
Pluto | R[n=7] = 388 | 394,8*(0,1) | -1,72 |
Eris | R[n=8] = 772 | 677,0*(0,1) | 14 |
Die erste Spalte enthält den Namen des Planeten.
Die zweite Spalte enthält den Zahlenwert der empirischen Reihe.
Die dritte Spalte gibt den durchschnittlichen Planetenabstand zur Sonne in astronomischen Einheiten (AE) an. Eine astronomische Einheit entspricht per Definition dem durchschnittlichen Abstand der Erde zur Sonne.
Die vierte Spalte gibt den prozentualen Fehler zwischen den beiden Zahlen aus Spalte zwei und drei wieder.
Für sieben der gezeigten Planeten stimmt diese Regel äußerst genau. Bei dem achten Planeten Eris gibt es eine Abweichung von über 10%, womit dieser schon leicht aus dieser Regelmäßigkeit auszubrechen scheint. Allerdings ist dieser Planet auch am weitesten von der Sonne entfernt. Vielleicht ein Messfehler?
Tja, und dann gibt es da noch drei Ausnahmen die nochmal genauso interessant sind wie diese empirische Gesetzmäßigkeit selbst.
{1} Für die Position von Merkur müsste man die Zahlenreihe in die entgegengesetzte Richtung fortsetzen und n auf -Unendlich setzen. Dann erhält man den Wert 4, der jetzt wiederum mit einem relativen Fehler von 2,56% sehr gut passt, aber eben doch etwas aus der Reihe tanzt. Mathematisch gesehen entspricht das auf die Reihenformel bezogen dem Limes – also der Grenzwertbildung – für die Konvergenz von n gegen -Unendlich. Damit wäre also die Umlaufbahn von Merkur wohl auch die kleinste, noch mögliche Umlaufbahn um die Sonne – empirisch gesehen. Sie scheint hier tatsächlich eine gewisse Grenze darzustellen, da Merkur auch wirklich der innerste Planet unseres Sonnensystems ist. Aber was ist mit den Werten von n zwischen -Unendlich und 0? Diese Betrachtung macht eigentlich nicht wirklich Sinn… so viele Planeten können sich auf so engem Raum eher nicht einfinden. Aber potentielle Umlaufbahnen gäbe es hier genug.
{2} Für n=3 gibt es eine Lücke. Hier ist kein Planet, wohl aber der Asteroidengürtel. Nimmt man den durchschnittlichen Abstand des Asteroidengürtels zur Sonne passt er wiederum sehr gut zu dieser Gesetzmäßigkeit. Hier neige ich dazu mir die Frage zu stellen ob hier vor langer Zeit wohl mal ein Planet gewesen ist, von dem nach einem Unfall, bzw. nach einer Zerstörung nur noch dieser Asteroidengürtel übrig geblieben ist?
{3} Was ist denn mit Neptun passiert? Der schleicht sich auf einer völlig anderen Position hinein und dreht seine Kreise zwischen Uranus und Pluto. Er fällt nun wirklich deutlich aus dieser Gesetzmäßigkeit heraus… Aber es gibt hier noch weitere Ungereimtheiten, wenn man sich die Umlaufbahnen in diesem Bereich etwas genauer anschaut. Neptun scheint am „falschen“ Platz zu sein, die Umlaufbahn von Pluto ist stark exzentrisch und beide Umlaufbahnen kreuzen sich an zwei Punkten. Da drängt sich mir die Frage auf, ob das wirklich die Folge einer natürlichen Entwicklung sein kann, oder ob sich hier die Umlaufbahnen und Positionen in Folge eines Unfalls verschoben haben? Vor allem erstaunen mich die beiden Kreuzungspunkte der Umlaufbahnen. Wie lange kann denn so etwas gut gehen, bzw. wie lange ist es denn schon gut gegangen? Es muss ja auch nicht direkt zu einem Zusammenstoß kommen, aber wenn sich Pluto und Neptun einmal sehr „Nahe“ kommen müssten sich doch die Umlaufbahnen dieser beiden Planeten wahrscheinlich (wieder?) ändern?
Nimmt man die Gesetzmäßigkeit von Herrn Titius einmal als gegeben und gültig an ergibt sich der starke Verdacht, dass in unserem Sonnensystem ein Unfall passiert sein könnte der höchstwahrscheinlich einen Planeten zerstört hat dessen Umlaufbahn sich genau zwischen Mars und Jupiter befand. Wenn das der Fall sein sollte stellt sich natürlich weiter die Frage wo sich seine Trümmer überall hin verteilt haben? Der Asteroidengürtel allein birgt noch nicht genügend Masse für einen vollständigen Planeten. Aber es gibt da noch weitere Kandidaten: die Oortsche Wolke und der Kuipergürtel. Könnte das passen? Nimmt man die Menge der Trabanten aus dem Asteroidengürtel, dem Kuipergürtel und der Oortschen Wolke zusammen erhält man mit Sicherheit genügend Masse die einem durchschnittlichen Planeten unseres Sonnensystems entsprechen könnte. Die nächste Frage wäre jetzt ob und wie die Trümmer eines Planeten diese Wolke und die Gürtel verursacht haben könnte?
Geht man einmal davon aus dass dieser hypothetische Planet X wie von einer Explosion zerborsten ist, dann müssten sich seine Trümmer in erster Näherung gleichmäßig in alle Raumrichtungen ausgebreitet haben. Ein großer Teil dieser Trümmer hätte sich kugelförmig ausgebreitet und würde heute eine mehr oder weniger große Sphäre um unser Sonnensystem bilden, je nachdem wie lange dieses Unglück schon her ist und wie lange sich die Trümmer auf diese Art und Weise ausbreiten konnten. Das könnte genau der Oortschen Wolke entsprechen. Ein Teil dieser Oortschen Wolke wird als Hills-Wolke bezeichnet – eine kugelförmige, deutlich begrenzte Sphäre die den innersten Anteil der Oortschen Wolke bildet und vermutlich 90% der Masse der gesamten Oortschen Wolke stellt. Das hört sich dahingehend plausibel an.
Natürlich müssten diese Trümmer, die sich erst mal sphärisch ausgebreitet haben, so ziemlich auf allen Planeten und Monden eingeprasselt sein, auf denen sie dann ein entsprechendes Kraterbild hinterlassen haben. Auf nahezu allen Trabanten, ob Planet oder Mond, sind schon jede Menge Krater gesichtet und benannt worden. Es ist auch auffällig das unser Mond z.B. auf einer Hälfte eine wesentlich höhere Dichte an Kratern hat als auf der anderen Hälfte. Sowohl die grundsätzliche Anwesenheit der allermeisten dieser Krater, als auch ihre spezifische Verteilung würde sich dadurch eindeutig erklären lassen. Der Aufprall einer ersten, sich ausbreitenden sphärischen Trümmerschale würde die hohe dichte an Kratern auf einer Trabantenhälfte verursachen, während vereinzelte Nachfolger aus unterschiedlichen Richtungen mit der Zeit kontinuierlich weitere Krater auf der gesamten Oberfläche verursachen.
Der Anteil der sich ausbreitenden Trümmer der sich in der Ebene der kreisenden Planeten bewegt hat und nicht eingeschlagen ist wurde durch die Anziehungskraft der Planeten beeinflusst. Da gibt es beliebige Möglichkeiten, die eine entsprechende beliebige Verteilung der Trümmer verursachen würden. Manche wurden wahrscheinlich einfach nur umgelenkt und sind heute zufällig im Raum verteilt. Manche, kleinere Bruchstücke wurden von großen Planeten mit starker Gravitationskraft auf kleinen Umlaufbahnen eingefangen und bilden heute vielleicht die Ringe? Jupiter, Saturn und Uranus haben Ringe und sind die größten Planeten unseres Sonnensystems, das würde passen. Wieder andere wurde bei der Flucht von der Sonne weg einfach nur in der Ebene abgebremst und bilden heute den Kuipergürtel. Letztlich ist dann wohl der Teil der Bruchstücke der sich in die beiden Richtungen der Umlaufbahn des zerbrechenden Planeten bewegt hat einfach auf dieser Umlaufbahn geblieben und bildet heute den Asteroidengürtel.
Es erklärt noch nicht die Umlaufbahnen von Merkur, Pluto und Neptun, aber vieles passt hier schon recht plausibel zusammen. Letzten Endes ist aber auch die potentielle Ursache (ob natürlich, unnatürlich, oder gar kriegerisch?) für diesen möglichen Unfall noch völlig unklar.
Was ich an diesem spekulativen Szenario allerdings beunruhigend finde ist die Tatsache dass der nächste Nachbarplanet in Richtung der Sonne, nämlich Mars, ein toter Planet ist. Alle Planeten unseres Sonnensystems haben ein ausgeprägtes Magnetfeld – außer Mars. Da ist nur noch ein großer, planetaren Brocken übrig. Was ist denn dort passiert? War das Glück im Unglück? Planet wurde „vernichtet“ aber nicht völlig „zerstört“? War der Planet Mars einmal von einer Zivilisation belebt? Von einer menschenähnlichen Zivilisation mit einem ähnlichen Geschick zur Selbstzerstörung wie wir? Hat es letztlich den „Planeten“ gekostet? Aber Spekulationen machen hier wohl erst Sinn sobald es dort erste Raumbasen von uns gibt und eine gewisse Menge archäologischer Untersuchungen durchgeführt wurden. Wenn wir noch dazu kommen…
Denn wenn ich mir jetzt noch mal den nächsten Nachbarplaneten in Richtung Sonne anschaue, dann lande ich bei uns, auf der Erde. Wir sind gerade ziemlich effizient dabei, wenn es darum geht die natürliche Umwelt des Planeten Erde kaputt zu wirtschaften – Wüsten, Ölpest, Ozonloch, CO2-Ausstoss, etc. Ist das etwa eine Form von Weltraumwahnsinn der da von Planet zu Planet springt? Hat da etwas auf dem Mars überlebt und ist auf die Erde übergewechselt? Kam das vielleicht ursprünglich von „Planet X“? Was ist wenn wir bei der Zerstörung unseres Planeten Erfolg haben sollten – ist danach die Venus dran?