Das Labyrinth von Chartres beeindrucket schon seit langem durch seine Form, ist faszinierend in seiner Symmetrie, und zugleich geheimnisvoll in seiner Bedeutung. Eine große Menge geometrischer, wie auch numerischer Aspekte verraten einiges über gewisse Charakterzüge dieses Labyrinths, aber nicht über sein Wesen. Seine grundlegende Bedeutung bleibt nach wie vor ein Mysterium.
Betrachtet man sich zum Beispiel die Verteilung der Wegabschnitte durch das Labyrinth, entdeckt man bei einer Zweiteilung des Weges in eine erste und zweite Hälfte auch eine relativ symmetrische Zweiteilung der Flächen. Ich hatte bereits belegt, dass der Weg in seinem Verlauf eindeutige Aspekte einer Spiegelsymmetrie aufweist. Aber auch die Flächen, auf denen die erste und die zweite Hälfte des Weges liegt, sind deutlich voneinander abgetrennt und bilden quasi einen inneren, und einen äußeren Ring. Die folgende Grafik hebt diesen Sachverhalt farblich hervor. Die „Mitte“, in der sich die zwei Weghälften treffen, liegt in einem Halbkreis im oberen Bereich des Labyrinths. Es ist der sechzehnte Wegabschnitt, sozusagen die „arithmetische Mitte“ des Weges.
Startet man von außen, so liegt die erste Hälfte des Weges im inneren Flächenbereich, während die zweite Hälfte des Weges im äußeren Flächenbereich liegt, bevor man schließlich ins Innere des Labyrinths gelangt.