Wahrnehmung

Was ist eigentlich Wahrnehmung?
Na, das scheint mir doch einfach zu sein: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Empfindungen der fünf Sinnesorgane eben.
Ok.

Aber was ist mit den Gedanken? Nehme ich sie wahr, oder werden sie einfach nur von meinem Verstand generiert?
Naja, vielleicht ein bißchen von beidem… oder nicht?

Was ist dann Intuition? Ein unbekannter Schaltkreis meiner Nerven, der unbewusst arbeitet, und dessen Ergebnis ich wahrnehmen kann? Aber wie, und womit nehme ich dieses dann wahr? Mit dem Verstand? Der ist aber doch kein Sinnesorgan…

Und was ist mit dem Bauchgefühl? Welchem Sinnesorgan ist das zugeordnet?

Was ist mit einem Geistesblitz, einer Idee? Durch zufällige Nervenimpulse vom Verstand generiert? Ohne Bezug zur Wahrnehmung als solches?

Was ist mit den Schmerzen, die ich schon gar nicht mehr auf körperlicher Ebene spüre – den Seelenschmerzen… nur Gedanken? Keine Wahrnehmung? Scheinbar so real, und doch nur „Einbildung“?

Wie steht es mit der inneren Stimme, oder göttlicher Führung? Ist da nicht etwas, das wahrgenommen wird? Reine Einbildung müsste doch über den Zufall eher selten, oder höchstens jedes zweite mal zu einem positiven Ergebnis führen… mathematisch gesehen natürlich…

Wie, und wo ordne ich überhaupt Impulse ein? Spieltrieb, Tatendrang, Misstrauen, Sympathie und Antipathie, Spontanität… das alles nehme ich doch irgendwie, und irgendwo wahr, durchaus auch körperlich, oder nicht? Welchen Sinnen entspricht das?

Vor allem: wer nimmt denn da letztlich wahr? Immer nur mein Verstand? Das Bewusstsein? Die Seele? Ist der physische Körper wirklich das Wahrnehmende, oder eher das vermittelnde Instrument, und nur für einen Teil des wahrnehmbaren Spektrums geeignet?

Die Mitte

Ich zuerst, und auch danach immer nur ich, ist Egoismus.

Zuerst die anderen, und auch danach immer nur die anderen, ist Altruismus.

Zuerst die anderen, und danach erst ich, macht nur deutlich, daß man nicht in der Lage ist, sich selbst wertzuschätzen.

Ich zuerst, und dann die anderen, ist die einzig sinnvolle, und zugleich goldene Mitte. Denn jede Form der Ausdehnung, die sowohl stabil, als auch konstruktiv sein soll, kann immer nur von innen nach außen verlaufen.